D&D Frästechnik

Hilfskonvoi Ukraine

D&D Frästechnik GmbH beteiligt sich an Hilfskonvoi Ukraine.

Am Freitag den 04.03.2022 um 15:00 Uhr startete ich Michael Dümmig (Geschäftsführer von D&D Frästechnik GmbH) mit unserem Firmen VW Bus, von Kreuzwertheim aus mit einer Palette Wasch Gel, einem Karton Ibuprofen, und verschiedenen Lebensmitteln. Das Wasch Gel wurde von der Firma Straub Cosmetics GmbH als Spende organisiert, Ibuprofen hat Edgar Schäfer von der Schaefer’s Apotheke gesponsort und Lebensmittel sammelte die Firma D&D Frästechnik GmbH mit Ihren Mitarbeitern. An der Universität Bayreuth wurden noch andere Hilfsgüter in den Bus geladen, die durch Privatpersonen täglich gespendet werden.

Um 18:30 Uhr ging es dann mit 9 Transporten und 17 Fahrern nach Lublin (Polen), wo wir am Samstag um 7:00 Uhr eintrafen. Anlaufstelle war ein Bauernhof, den eine Polnische Familie als Lagerhalle bereitstellte. Unsere Spenden haben das Lager ziemlich gefüllt und der Bauer teilte uns mit, dass täglich diese Menge angeliefert wird und dann im Laufe des Tages an verschiedene Flüchtlingslager verteilt wird. Die Familie wollte uns ein Frühstück zubereiten aber es kamen in der Nacht noch unerwartet weitere Ukrainische Frauen und Kinder, die er beherbergte. Essen war für uns zweitrangig, also machten wir uns gleich wieder auf den Weg nach Dorohusk an die Polnisch-Ukrainische Grenze. Die Polizei verweigerte uns die Durchfahrt in die Ukraine und verwies uns an die Flüchtlingslager in Polen. Wir suchten in den Flüchtlingslagern auf der polnischen Seite nach Flüchtigen, die nach oder über Deutschland fliehen wollten. Leider stellten wir fest, dass die meisten in Polen bleiben wollten, also fuhren wir an der Grenze 30 KM Richtung Süden. Dort fanden wir ein Flüchtlingslager in dem stündlich Busse der Feuerwehr mit Geflüchteten ankamen. Die Hilfsorganisation vor Ort war der Meinung, dass die Menschen nur über Warschau und Berlin kostenlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren können. Unsere Übersetzerin Julia machte klar, dass in Polen und Deutschland der gesamte öffentliche Verkehr für Ukrainische Flüchtlinge kostenlos ist, egal wo sie sind oder wo sie hinwollen. Nach der Bekanntgabe erklärten sich viele bereit doch mit uns zu fahren. Mit uns fuhren so viele Flüchtlinge, wie wir Sitzplätze zur Verfügung hatten. Das Gepäck war erschreckend wenig, jede Person hatte gerademal 1-2 Rücksäcke von Ihrem Hab und Gut auf der Flucht mitnehmen können und die Kinder hatten meistens ihr Lieblings Kuscheltier in der Hand. Die Flucht kam für die meisten sehr überraschend, so dass keine Zeit war viel mitzunehmen. Die Ukrainischen Frauen und Kinder waren voller Trauer und Hoffnungslosigkeit, sie fragten mit Tränen in den Augen, wann Sie wieder in die Ukraine zurück könnten. Leider wussten wir, dass es für die Ukraine nicht gut steht, so konnten wir keine Antwort auf diese Frage geben.

Um 15:00 Uhr machten wir uns auf den Heimweg Richtung Bayreuth, wo wir am Sonntagmorgen um 3:00 Uhr ankamen. Als wir die Flüchtlinge in Hotels und bei privaten Familien ablieferten, sah man eine kleine Erleichterung in Ihren Augen, dass Sie es endlich geschafft hatten und sie sich in Sicherheit befanden, obwohl Sie alle männlichen Angehörigen zurücklassen mussten, oder diese schon getötet wurden.

Ich war 39 Stunden unterwegs und habe eine Strecke von ca. 3000 KM zurückgelegt. Es war anstrengend aber nicht unmöglich, die Uni Bayreuth gab auch das OK für eine Übernachtung in Polen falls durch die Müdigkeit keine Weiterfahrt mehr möglich ist. Es musste von uns zwar keiner in Anspruch nehmen, aber es bestand die Möglichkeit. Die gesamten Spritkosten werden durch Spendengelder der Uni Bayreuth bezahlt. Täglich startet ein Konvoi von der Uni Bayreuth mit Hilfsgütern und dem Versuch Flüchtlinge auf dem Heimweg mitzunehmen. Es werden Fahrer und Transporter gesucht und ich würde mich sehr freuen, wenn ich euch durch meinen Beitrag dazu motivieren könnte, dass ihr nach Möglichkeit auch aktive Unterstützung leistet. Es kostet nur Zeit und Sitzfleisch im Transporter. An der polnischen Grenze habe ich keine Gefahr für Helfer erkannt, da in Polen kein Krieg herrscht und die Russische Arme noch nicht bis zur Grenze vorgedrungen ist. Die Solidarität und Hilfsbereitschaft unter den Europäischen Ländern war sehr groß. Es war sehr emotional zu sehen, wie alle zusammen halten und gemeinsam Hilfe leisten. Es waren sehr viele deutsche Transporter in den Lagern zu sehen, u.a. aber auch viele aus Litauen, Niederlande, Schweden, Belgien, Frankreich, Spanien und Italien.

Es sollte keiner auf eigene Faust losfahren, da es ein paar Sachen zu beachten gibt, wie z.B. das östlich von Warschau Benzin- und Dieselmangel herrscht. Ich empfehle Euch, so wie ich, eine Hilfsorganisation aufzusuchen.

Bei Interesse zur Fahrt könnt Ihr Euch an die Universität Bayreuth wenden, die auch gut mit dem Städtischen Sozialdienst kommuniziert. Gebraucht werden Fahrer, Transporter, Helfer zum Verpacken und natürlich Wohnraum!